Licht und Schatten bei den Damen 1 oder: Achterbahn Landesliga

HTG Bad Homburg 2 – Damen 1     2:3                (27:25,25:23,19:25,21:25, 8:15)

Die Saison der Damen 1 des TV Bommersheim gestaltete sich bisher als Achterbahnfahrt:

Auf einen geglückten Saisonauftakt (3:1 gegen Eintracht Wiesbaden) folgten eine knappe 2:3 Niederlage gegen die TuS Griesheim, ein 3:1 gegen den VCW IV, ein verdientes 1:3 gegen die TuS Kriftel und am vergangenen Spieltag gegen die HTG Bad Homburg ein 3:2. Es lief also bisher nicht wirklich nach Plan bei den von vielen Teams als Meisterschaftskandidat deklarierten Damen, und das müssen sie sich leider auf die eigenen Fahnen schreiben: geringe Trainingsbeteiligung ist für die Absprache nicht förderlich, das führt zu schwacher Annahme und Abwehr und das wiederum zu Verunsicherung und weiteren Fehlern. Dass sie diesen vermeintlichen Teufelskreis durchbrechen wollen, wissen die Damen. Dass sie es auch können, haben sie am vergangenen Wochenende in Bad Homburg eindrucksvoll bewiesen.Mit viel Willen und Teamgeist haben sie einen 2:0-Rückstand in einen 3:2-Sieg gedreht und sich zwei wichtige Punkte für die Tabelle und noch mehr für die Moral erarbeitet. Die ersten beiden Durchgänge sind dabei schnell erzählt: Der TVB war unsicher in der Annahme und Abwehr, entsprechend schwierig wurde es für Zuspielerin Nano Foxley, ihre Angreiferinnen zu bedienen. Das Resultat waren viele ängstliche und nicht konsequent zu Ende gespielte Bälle. Am Ende musste der Gegner nicht viel mehr tun, als den Ball zurückzuspielen und auf die Eigenfehler des TVB zu warten. So gingen die Sätze zwar denkbar knapp, aber letztlich nicht unverdient an die HTG (25:27, 23:25).

Ein anderes Bild bot sich den mitgereisten Fans (an dieser Stelle ein verspäteter, aber sehr großer Dank an die Klewinghaus-Foxley-Valente-Front an der Seitenauslinie!!) dann in den Sätzen 3 bis 5.

Trainer Sebastian Kind, der zuvor entgegen seiner Natur ungehalten ob der desolaten Leistung geworden war, schickte sein Team in veränderter Aufstellung auf den Platz. Und auch die Damen wollten so nicht weitermachen und schworen sich auf ein Umdenken ein. Die Taktik fruchtete– der TVB trat nun viel entschiedener und konsequenter auf. Es fielen keine Bälle mehr einfach zwischen Spielerinnen und auch nicht ganz perfekte Annahmen wurden mutig zu Ende gespielt. Starke Angriffe wechselten mit cleveren Lobs, der Block zeigte mehr Wirkung und auch in der Angabe gelang es den Damen, deutlich mehr Druck aufzubauen. Die logische Folge: 25:19, 25:21, 15:8.

Beileibe kein perfektes Spiel der Damen, aber mit Sicherheit das wichtigste der noch jungen Saison. Nun heißt es, weiterhin mit viel Elan und Zusammenhalt an der Abstimmung arbeiten, um das eigentliche Können konsequent aufs Parkett zu bringen. Ob es dann am Ende noch für die anvisiertenPlätze 1-2 langt, wird sich zeigen. Das eigentliche Ziel, mit viel Spaß guten Volleyball zu spielen steht für das Team sowieso im Vordergrund. Und dass nach der Hinrunde noch so gar nichts feststeht, wissen die Damen aus eigener Erfahrung. Immerhin waren sie in ihrer ersten Landesliga-Saison als Herbstmeister in die Pause gegangen und beendeten sie letztendlich auf Platz 5. Soll heißen: Alles ist möglich – oder frei nach Ludwig-Walkenhorst-Fans: „Hinten kackt die Ente!“